IMENSIM

Mit zunehmender Sicherheit, Effizienz und Automatisierung im Luftfahrtsystem wird das Management kritischer Flugsituationen für Piloten immer seltener, was zu einer Abnahme wichtiger Fertigkeiten führt („deskilling“; vgl. Sarter & Woods, 1997).
Das Projekt soll Basisdaten zur Entwicklung effizienter Trainingskonzepte für kritische Flugsituationen durch eine systematische Einbeziehung von Techniken des Mentalen Trainings entwickeln. Dies hat bislang nicht stattgefunden, obwohl vergangene Loss of Control - Unfälle gezeigt haben, dass Trainings für kritische Flugsituationen dringend optimiert werden müssen. Dies gilt auch für die kürzlich veröffentlichten Richtlinien zum verpflichtenden Upset Recovery Training von Piloten (ICAO, 2014). Die Effizienz und Nachhaltigkeit der Trainings soll durch systematische Implementierung mentaler Trainingskomponenten gesteigert werden. Optionen dazu lassen sich aus dem internationalen Spitzensport eindrucksvoll ableiten (Mayer & Herrmann, 2013). Auch um den Effekt eines kostenintensiven Trainings langfristig aufrechtzuerhalten und angemessen zu generalisieren, sind mentale Trainingselemente einsetzbar. Dabei ist dem Risiko von Negativtrainings im Simulator durch Erlernen falscher mentaler Repräsentationen (Kallus, Tropper & Boucsein, 2011) Rechnung zu tragen.
In die in Österreich bisher in Vorprojekten mit Unterstützung der FFG durchgeführten und erfolgreich erprobten Trainings wurden immer wieder mentale Trainingselemente einbezogen. Für optimiertes mentales Training werden im Idealfall Software und Hardware der Simulationssysteme auf diese Trainingselemente direkt abgestimmt (Replayfunktionen, Ablaufsteuerung, Integration psychophysiologischer Daten).
In dem Forschungsprojekt soll demonstriert werden, dass durch die Integration expliziter mentaler Fertigkeiten die Performance von Piloten zur Erkennung von drohenden Situation und hinsichtlich sichererer Recovery von Upsets signifikant verbessert werden können. Als Trainingsszenarios werden Situationen in Anlehnung an internationale Richtlinie der ICAO für Upset Recovery Trainings herangezogen.
Ziele
Ziel des Projektes ist es, mentale Trainingselemente in bisher bestehende Luftfahrttrainings für Manöver in kritischen Flugsituationen zu implementieren. Mentales Training wird mit großem Erfolg in verschiedensten Bereichen (Spitzensport, Chirurgie, Militär) eingesetzt. Dieses Projekt soll nun herausfinden, ob mentale Trainingstechniken auch für die Piloten Aus- und Weiterbildung effizient genutzt werden können. Vergangene Loss of Control - Unfälle haben gezeigt, dass Trainings für kritische Flugsituationen dringend optimiert werden müssen. Ein „Mehr“ an Training ist z.B. aus finanziellen Gründen nur begrenzt durchführbar, daher soll nachgewiesen werden, dass mentale Trainingselemente die Effektivität von Luftfahrttrainings für kritische Flugsituationen steigert.
Projektteam
Projektleitung:
Univ.-Prof. DDr. K. Wolfgang Kallus
Projektmitarbeiter:
Mag. Clemens Könczöl
Sekretariat
Dagmar Schmelzer
Institut für PsychologieSprechstundenzeiten
Univ.-Prof. MMag. Dr. Bettina Kubicek
Montag 13:30 - 15:00
Anmeldung erforderlich bei Frau Mag. Schmelzer
Aufgrund der derzeitigen Situation können auch Termine zu den Sprechstundenzeiten via Skype mit dem Sekretariat vereinbart werden.
Ao.Univ.-Prof. Dr. Paul Jiménez
Dienstag 11:00 - 12:30 Uhr
Univ.-Prof. i.R. DDr. K. Wolfgang Kallus
Sprechstunden auf Anfrage
Anmeldung erforderlich bei Frau Mag. Schmelzer