Nachdem die Zustände am Institut bei der Anmeldung zu Lehrveranstaltungen (LVen) unhaltbar geworden waren, begann im Oktober 1996 das Zeitalter der elektronischen LV-Anmeldung am Institut für Psychologie. Der damalige Vorsitzende der Studienkommission (Vorgängerin der heutigen Curriculakommission), Prof. Dr. Günter Schulter, leitete die Schaffung der formalen Voraussetzungen, die technische Umsetzung erfolgte innerhalb weniger Monate durch Dipl.-Inform. Rainer Kaluscha mit Unterstützung durch das damalige EDV-Zentrum und die damalige ADV. Wer die bis dahin chaotischen Zustände bei der Anmeldung zu Lehrveranstaltungen gekannt hat (Übernachtungen am Gang vor dem Institutssekretariat, ein meist höchst bedrohliches Gedränge samt sehr emotionalen Äußerungen bei Ablehnung, Anfragen von besorgten Eltern und Androhung von Klagen durch Väter/Rechtsanwälte etc.), weiß welch wesentlichen Fortschritt diese Art der Anmeldung gebracht hat. Seit dem Sommersemester 2000 wird die elektronische LV-Anmeldung am Institut für Psychologie durch Herrn Dipl.-Inform. Cord Hockemeyer administriert.
Ein Grundprinzip der Seminarplatzreihung ist erhalten geblieben und wird mittlerweile in weiten Teilen der Universität eingesetzt: Zentrales Reihungskriterium ist der Studienfortschritt; Studierende, die im Studium schon relativ weit fortgeschritten sind, sollen auch bald abschließen können. War es seinerzeit noch die Zahl der absolvierten Semesterwochenstunden, so ist auch hier der Bologna-Prozess spürbar und es ist die Zahl der erreichten ECTS geworden. Dieser vollständige Verzicht auf den Anmeldezeitpunkt als Reihungskriterium hat einerseits zu einer weitgehenden Akzeptanz der Reihungsergebnisse unter den Studierenden geführt, andererseits wurden gleichzeitig auch Server- und Netzwerkzusammenbrüche vermieden, da der Anmeldezeitpunkt keine Rolle spielt und somit keine extremen Spitzenbelastungen entstehen.
Ansonsten hat sich viel geändert. War der Zugriff anfangs auf die PCs im EDV-Raum für Studierende am Institut für Psychologie begrenzt, um Serverüberlastungen zu vermeiden, wurde dies ab 2000 relativ schnell schrittweise auf weltweiten Zugriff erweitert. Und während das System ursprünglich zur Mangelverwaltung geschaffen wurde, ist die Seminarplatzsituation heute weitgehend entspannt und es geht für die Studierenden primär darum, ob sie einen Platz in den beliebteren Gruppen bekommen. Das System der Anmeldung musste natürlich immer wieder erweitert und an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden, was immer weitgehend reibungslos gelungen ist.
Im Jahre 2006 kam dann der große Wechsel mit dem Umstieg auf UNIGRAZonline. Die Anmeldung ist damit integriert in ein System, welches das gesamte Studium abdeckt. Auch die Administration der LV-Anmeldung ist damit wesentlich vereinfacht, wenngleich auch arbeitsintensiver geworden.So würde eigentlich kein Informatiker mehr dafür benötigt, und weite Teile der Administration können im Sekretariatsbereich erledigt werden. Für die Studierenden brachte UNIGRAZonline bei der LV-Anmeldung u.a. den Vorteil einer verlängerten Anmeldefrist (ca. 2 Wochen statt 3-4 Tage). Darüber hinaus werden jetzt auch Noteneinträge berücksichtigt, die während der Anmeldephase in UNIGRAZonline eingetragen (und freigegeben) werden - insbesondere bei den kurzen Ferien im Februar ein wichtiger Vorteil.
Aber auch jetzt bleibt die elektronische LV-Anmeldung eine spannende Aufgabe mit immer wieder neuen Herausforderungen - seien es Änderungen aufgrund neuer Curricula oder unlängst infolge der Covid-19 Pandemie.
Zum Weiterlesen: Artikel von Rainer Kaluscha im Memory vom Dezember 1996 (seinerzeitige Zeitschrift des EDV-Zentrums).