Berufen
Neue Professor:innen am Institut
Annemarie Seither-Preisler
Annemarie Seither-Preisler leitet seit Oktober 2023 als neu berufene Universitätsprofessorin den Arbeitsbereich „Musikpsychologie und Gehirnforschung“. Als Psychologin und Biologin mit dem Forschungsschwerpunkt „neuronale Grundlagen der auditiven Informationsverarbeitung“ war sie an verschiedenen deutschen Universitäten tätig (Institut für Neurobiologie der Universität München, HNO-Klinik der Universität Münster, Neurologischen Klinik der Universität Heidelberg). Während ihrer Postdoc-Zeit erhielt sie ein Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und ein APART-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie habilitierte sich 2007 am Grazer Institut für Psychologie. Von 2014-2023 forschte und lehrte sie am Zentrum für Systematische Musikwissenschaft der Universität Graz.
Seit etwa 15 Jahren liegt der Schwerpunkt der Forschung von Annemarie Seither-Preisler im Bereich der Musikpsychologie und Neuromusikologie. Im Zentrum des Interesses stehen Fragen nach dem Verhältnis von musikalischer Begabung, biologischer Entwicklung und lernbedingter Plastizität, welche mit neuroanatomischen und -funktionellen Methoden (MRT, MEG, EEG) und selbst entwickelten Hörtests untersucht werden. Von 2009-2022 führte sie zusammen mit ihrem deutschen Kollegen Peter Schneider die bisher umfassendste vom deutschen BMBF und der DFG geförderte Langzeitstudie zu den Wirkungen des Musizierens auf Gehirn und Verhalten von der Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter durch. Aktuell werden im Arbeitsbereich musikbasierte Trainings, welche die auditive Mustererkennung herausfordern, entwickelt und neurowissenschaftlich evaluiert, um Hörfunktionen zu verbessern. Dabei wird der Schall nicht nur über die Luftleitung (Lautsprecher, Kopfhörer) sondern mittels spezieller Stimulation auch direkt auf den Körper übertragen. Zielgruppen sind vor allem Kinder und Jugendliche mit auditiven Wahrnehmungsstörungen im Zusammenhang mit Lern– und Entwicklungsauffälligkeiten (ADHS, ADS, ASS, Dyslexie).
![Annemarie Seither-Preisler ©Universität Graz / Annemarie Seither-Preisler Foto Annemarie Seither-Preisler ©Universität Graz / Annemarie Seither-Preisler](https://static.uni-graz.at/fileadmin/_files/_nawi_sites/_psychologie/Personen/Seither-Preisler_Kontaktbox.png)
![Foto Zaretskaya ©Barbara Majcan (www.barbaramajcan.com) Foto Zarertskaya ©Barbara Majcan (www.barbaramajcan.com)](https://static.uni-graz.at/fileadmin/_processed_/7/7/csm_Zaretskaya_eb695ccbcd.jpg)
Natalia Zaretskaya
Natalia Zaretskaya ist neu berufene Assistenzprofessorin für Visuelle Neurowissenschaften. Vor ihrer Berufung war sie Gruppenleiterin bei BioTechMed-Graz, Universitätsassistentin an der Universität Graz, Postdoktorandin am Centrum für Integrative Neurowissenschaften in Tübingen und Research Fellow am Martinos Center for Biomedical Imaging an der MGH/Harvard Medical School in Boston.
Dr. Zaretskaya erforscht, wie das menschliche Gehirn visuelle Informationen verarbeitet, wobei die Themen von grundlegenden Wahrnehmungsfunktionen bis hin zu visuellen Illusionen, Halluzinationen und Bewusstsein reichen. In ihrer Arbeit verwendet sie verschiedene Methoden der Kognitiven Neurowissenschaften, darunter EEG, fMRT und nicht-invasive Hirnstimulation. Sie nutzt außerdem die neuesten Entwicklungen in der MRT-Technologie, insbesondere die Ultrahochfeld-MRT, um unser Verständnis des visuellen Systems voranzutreiben.
Ausgezeichnet
Auszeichnungen in Lehre und Forschung
![Sabine Bergner ©Arqus Allianz Foto Sabine Bergner ©Arqus Allianz](https://static.uni-graz.at/fileadmin/_files/_nawi_sites/_psychologie/Personen/Bergner_Kontaktbox.jpg)
Sabine Bergner
Der renommierte Lehrpreis der Europäischen Hochschulallianz Arqus erging dies Jahr an Sabine Bergner vom Institut für Psychologie der Universität Graz. Sie wurde für ihr Seminar „Psychological Principles of Negotiation, Persuasion and Influencing“ prämiert.
Für Lehrveranstaltungen an Universitäten, die in Bezug auf die Art der Wissensvermittlung hervorragend und besonders innovativ sind, vergibt die Europäische Hochschulallianz Arqus jedes Jahr ihren Teaching Excellence Award. Weitere entscheidende Kriterien für die Auszeichnung sind, dass die Lehre eine Lernkultur fördert, die Fachgrenzen überschreitet sowie Studierende mit unterschiedlichem Hintergrund befähigt, in integrativen, gemeinschaftsbasierten und dynamischen Lernumgebungen erfolgreich zu sein.
Aus mehr als dreißig vorselektierten Einreichungen überzeugte Sabine Bergner die Jury mit ihrem Seminar „Psychological Principles of Negotiation, Persuasion and Influencing“, das sie im Wintersemester 2022/23 angeboten hatte. Darin werden die psychologischen Grundlagen der Themen Leadership und Einflussnahme im beruflichen Kontext systematisch aufgearbeitet, in Form von interaktiven Vorträgen, teambasiertem Lernen mit Gamification-Ansatz, Fallstudien und praktischer Umsetzung des Gelernten. Die Studierenden sollen danach die wichtigsten psychologischen Führungs-/Einflusstheorien beschreiben, vergleichen, kritisch bewerten und in Fallstudien anwenden können. Darüber hinaus sollen sie Wechselbeziehungen zwischen Macht, Führung und Einfluss verstehen, selbst einfache Führungsinterventionen entwickeln und den eigenen Führungsstil analysieren können. „Es ehrt mich sehr, den Arqus-Lehrpreis erhalten zu haben“, sagt Sabine Bergner. „Damit wird ein Teil meiner Arbeit ausgezeichnet, der besonders wichtig ist, aber im wissenschaftlichen Alltag allzu oft in den Hintergrund zu rücken droht. Es freut mich, dass Arqus der akademischen Lehre großen Stellenwert einräumt“, so die Wissenschaftlerin.
Chiara Banfi
Chiara Banfi wurde kürzlich von der Universität Graz mit dem „Visiting Award for High Potentials 2024“ ausgezeichnet, einem Mobilitätsstipendium für Postdoc-Forscher:innen in Höhe von bis zu 10.000,00 €. Dr. Banfi wird die Mittel für einen Forschungsaufenthalt im Labor von Prof. Nadine Gaab an der Harvard Graduate School of Education, Cambridge, Massachusetts (US), verwenden. Der Forschungsaufenthalt wird zwei Hauptziele verfolgen: Erstens wird er Dr. Banfi ermöglichen, ihre Kenntnisse und ihr Fachwissen über Neuroimaging-Methoden zu erweitern und ihr wissenschaftliches Netzwerk zu stärken, indem sie ein Manuskript in Co-Autorenschaft mit Prof. Gaab und ihren Labormitgliedern vorbereitet. Zweitens soll eine langfristige Zusammenarbeit mit Prof. Gaab aufgebaut werden, die die Vorbereitung eines internationalen Forschungsprojekts zum Ziel hat.
Dr. Banfi ist im Arbeitsbereich Entwicklungspsychologie der Universität Graz tätig und ist derzeit Leiterin des FWF-Projekts „Mechanismen des orthographischen und arithmetischen Lernens“. Dieses ist eine internationale Kooperation zwischen der Universität Graz und zwei italienischen Universitäten (Sapienza Universität in Rom und Universität Foggia) und wurde Dr. Banfi (als Antragstellerin) und Prof. Landerl (als Mitantragstellerin) im Rahmen des Herta-Firnberg-Programms für hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen verliehen.
![Chiara Banfi ©Universität Graz / Chiara Banfi Foto Chiara Banfi ©Universität Graz / Chiara Banfi](https://static.uni-graz.at/fileadmin/_files/_nawi_sites/_psychologie/Personen/Chiara-Banfi_Kontaktbox.jpg)
![©Universität Graz / Perchtold-Stefan Corinna Perchtold-Stefan ©Universität Graz / Perchtold-Stefan](https://static.uni-graz.at/fileadmin/_files/_nawi_sites/_psychologie/Personen/Perchtold-Stefan_Kontaktbox.jpg)
Corinna Perchtold-Stefan
Kurz nach ihrer Habilitation erhält Corinna Perchtold-Stefan den universitätsweit ausgeschriebenen „Visiting Award for High Potentials 2024“ für PostDocs.
Damit kehrt Dr. Perchtold-Stefan im Herbst 2024 für zwei Monate an die Universität Amsterdam zurück, um dort Forschungsnetzwerke in gleich zwei Bereichen weiter zu vertiefen: Gemeinsam mit Kreativitätsforscher Matthijs Baas soll das Phänomen der malevolenten Kreativität näher beleuchtet werden um zu verstehen, wann, wie, und warum Menschen schädliche kreative Ideen auch in die Tat umsetzen. Gemeinsam mit Suzanne Oosterwijk untersucht Dr. Perchtold-Stefan das menschliche Interesse an bedrohlichen oder angsteinflößenden Dingen (morbide Neugier) wie Horrorfilmen, oder True Crime – die Nacherzählung wahrer Verbrechen in den Medien - mit der spannenden Frage, ob in dieser negativen Exposition auch positive Potenziale stecken können.
Dr. Perchtold-Stefan hatte bereits im Herbst 2023 über ein Stipendium der Österreichischen Forschungsgemeinschaft und einen Zuschuss des Büros für internationale Beziehungen der Uni Graz diese internationalen Netzwerke mit den Niederlanden aufgebaut. Nun soll die europäische Forschung zu Kreativität und morbider Neugier weiter gestärkt werden.
Erfolgreich
bei der Einwerbung von Projekten
Katja Corcoran
Katja Corcoran wirbt seit 2018 erfolgreich Drittmittel zum Transformationsprozess im Energiesystem ein. Mit FIWARE Driven Energy Communities for the Future (ECom4Future) schließt sie gleich an zwei Vorgängerprojekte an (EC2 und I-GReta). Zum einem wird damit die erfolgreiche Zusammenarbeit von I-GReta in einem internationalen Konsortium (Österreich, Deutschland, Schweden, Rumänien) weitergeführt. In Österreich ist neben der Uni Graz als Lead noch die TUGraz, FH Joanneum Katzenberg, Campus 02, dwh und DiLT beteiligt. Neu im Team der Uni Graz ist die Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Maria Bertel. Inhaltlich wird die Arbeit von Katja Corcoran in diesem Projekt auf den Erkenntnissen aus dem H2020 Projekt EC2 aufbauen. Im Mittelpunkt steht die Frage, von welchen Faktoren die Bereitschaft von Bürger:innen abhängt, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen und einer Energiegemeinschaft beizutreten oder eine solche zu gründen.
![©Universität Graz / Corcoran Foto Corcoran ©Universität Graz / Corcoran](https://static.uni-graz.at/fileadmin/_files/FSP/_gehirnundverhalten/corcoran.png)
![Andreas Fink ©Andreas Fink Foto Andreas Fink ©Andreas Fink](https://static.uni-graz.at/fileadmin/_files/_nawi_sites/_psychologie/Personen/Andreas-Fink_Kontaktbox.jpg)
Andreas Fink
Körperliche Bewegung und Sport spielen eine zentrale Rolle in der Förderung physischer sowie psychischer Gesundheit. Die positiven Auswirkungen auf die physische Leistungsfähigkeit, die subjektive Lebensqualität und das psychische Wohlbefinden werden zunehmend erkannt. Doch welche Art von körperlicher Bewegung und wieviel davon wirken sich förderlich auf welche Bereiche unserer Psyche aus?
Der von Andreas Fink geleitete Arbeitsbereich Biologische Psychologie geht diesen grundlegenden Fragen in zwei aktuell vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) bewilligten Projekten nach (Projekt „Laufen gegen die Depression mit Hirn und Herz“ sowie „Tanzen und Gehirn“). In einem interdisziplinären Team von Psycholog:innen und Sportwissenschaftler:innen soll dabei untersucht werden, wie sich unterschiedliche Bewegungsinterventionen (Ausdaueraktivitäten wie Laufen und visuomotorische/multisensorische Aktivitäten wie Tanzen) auf unser Gehirn und somit auf affektive und kognitive Funktionen auswirken.