Projektleiterinnen: Univ.-Prof. Brigtta Lurger (Institut f. Zivilrecht, Ausländisches und Internationales Privatrecht),
Ao. Univ.-Prof. Ursula Athenstaedt (Institut f. Psychologie, Sozialpsychologie)
(Projektanteil jeweils 50%)
Finanzierung: FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung)
Laufzeit: 2025-2027
Zusammenfassung:
Der durch den Menschen verursachte Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf die Natur und die Menschen, die weit über die natürliche Klimavariabilität hinausgehen. Eine zentrale Quelle von Treibhausgasemissionen aus menschlicher Aktivität ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung, die für etwa 36% der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Um die negativen Auswirkungen der Klimakrise einzudämmen, ist eine Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu Energie aus erneuerbaren Quellen unerlässlich. Neben der Bereitstellung von bezahlbarer, und zuverlässiger Energiequellen sind die Hauptprobleme, die es zu berücksichtigen gilt: (a) die Förderung effizienten Energieverbrauchs bei den Verbraucher:innen, (b) die Ermutigung der Verbraucher:innen zur Eigenversorgung mit Energie (z.B. durch Photovoltaikanlagen), (c) die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien und (d) die Förderung und Nutzung fortschrittlicher Energietechnologien (z. B. intelligente Zähler). Der Übergang zu einer CO2-freien Zukunft erfordert einen gesellschaftlichen Wandel der den Bürger:innen eine neue Rolle zuschreibt –aus vorwiegend passiven Energieverbraucher:innen sollen aktive Energiebürger:innen werden, die ihren Energieverbrauch regelmäßig kontrollieren und auf Erneuerbarkeit prüfen, smarte Technik zur Steuerung ihres Verbrauchs einsetzen und im besten Fall ihre Energie selbst produzieren und mit andere teilen. Bisherige Untersuchungen zum Energieverhalten von Konsument:innen haben gezeigt, dass sie diesen Erwartungen in der Praxis nur teilweise oder gar nicht gerecht werden können.
Das zentrale Ziel des Projekts ist es daher, Interventionen zu entwickeln, die es Verbraucher:innen ermöglichen, sich im Sinne der EU und den nationalen Gesetzgebern aktiv und nachhaltig am Energiemarkt zu beteiligen. In einem interdisziplinären, psychologisch-juristischen Rahmen wird empirisch-psychologische Evidenz die Grundlage für die Gestaltung von Interventionen bilden, die es Verbraucher:innen erleichtert, die regulatorischen Ziele der EU zu erfüllen. Das Ziel ist die Entwicklung evidenzbasierter politischer Empfehlungen an die EU und die nationalen Gesetzgeber, die das derzeitige rechtliche Rahmenwerk für den europäischen Energiemarkt ergänzen.