Psychologische Statistik ist ein für viele Studierende ungeliebtes oder mitunter sogar angstbesetztes Fach. Lehrende können dem normalerweise mit vielen Anwendungsbeispielen und einer Portion Humor entgegenwirken – normalerweise. Denn in Zeiten der Corona-bedingten Fernlehre ist das nicht immer möglich.
Ilona Papousek vom Institut für Psychologie hat deshalb auf eine ungewöhnliche Unterrichtsmethode zurückgegriffen und einen Statistik-Song-Wettbewerb ausgeschrieben: „Die Studierenden konnten sich dabei nicht nur auf unkonventionelle Weise mit dem Vorlesungsstoff beschäftigen, sondern hatten auch die Chance, ihre musikalischen Talente zu zeigen.“ Zweieinhalb Wochen hatten sie Zeit, um ein Lied selbst zu komponieren, zu texten und dann ein Musikvideo davon hochzuladen. Einzige Bedingung für die Teilnahme war, dass Vorlesungsstoff im Musikstück verarbeitet wird. Zu gewinnen gab es eine Punktegutschrift für den kommenden Prüfungstermin.
Die Beiträge wurden danach von einer Jury bestehend aus ExpertInnen für Musik, Psychologische Statistik, Statistikangst, Jugendkultur und Humor bewertet. Ilona Papousek ist von den Einreichungen begeistert: „Die Lieder binden den Vorlesungsstoff auf so unterhaltsame Weise ein und wurden mit so viel Engagement gestaltet, dass es nur Gewinnerinnen und Gewinner gibt.“ Natürlich dürfen jetzt alle TeilnehmerInnen der Vorlesung die Songs nachhören und damit lernen. Und auch fachfernen Personen seien die kreativen Feuerwerke empfohlen:
Die Statistik-Song Aktion war eine freiwillige Ergänzung zum gewissen- und ernsthaften Unterricht, der für die Stoffvermittlung und Prüfungsvorbereitung unerlässlich ist. Und: „Der Fairness halber gab es natürlich auch eine andere Möglichkeit, eine Punktegutschrift zu erwerben, für die man nur Statistik-, und kein kreatives oder musikalisches Talent benötigt“, bestätigt Ilona Papousek.