Projektleiterin: Univ.-Prof. Dr. Katja Corcoran
Finanzierung: FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft)
Laufzeit: 2025-2027
Abstract:
Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, ist ein tiefgreifender Wandel im Energiesektor erforderlich. Neben technologischen Fortschritten sollte dies auch soziale Innovationen mit sich bringen, die etablierte wirtschaftsorientierte Ansätze und Strategien in Frage stellen. Für sozioökonomisch benachteiligte Haushalte ist es eine besondere Herausforderung, an der Energiewende teilzuhaben, und sie sind wiederum am stärksten von steigenden Energiepreisen betroffen. Im Einklang mit einem "just transition", der "leaves no one behind" (Europäische Kommission), und mehreren SDGs 1,3,7 & 13 sehen wir die Notwendigkeit, die Einbeziehung aller BürgerInnen in die Energiewende zu fördern.
Die österreichische Gesetzgebung ermöglicht es Verbrauchern, Erzeugern und Prosumenten, sich in Gemeinschaften für erneuerbare Energien zusammenzuschließen. Diese gehen nicht unbedingt auf soziale Aspekte und Ungleichheit ein. Einige Energiegemeinschaften (z.B. Robin Powerhood) zielen jedoch darauf ab, diese Aspekte zu stärken, indem sie energiearme Haushalte durch Umverteilung von elektrischer Energie oder durch andere Mittel einbeziehen und unterstützen. Solche sozial-ökologischen Energiegemeinschaften (SEECs) können eine Schlüsselrolle bei der Förderung eines gerechten Übergangs spielen. Angesichts der derzeitigen Dominanz wirtschaftlicher und nachhaltigkeitsbezogener Aspekte in den entsprechenden Diskursen wollen wir erforschen, wie SEECs den Fokus auf soziale Aspekte in der Energiewende stärken können und wie diese eine vielfältigere Bevölkerung in die Energiewende einbinden können.
Das Projekt trägt in mehrfacher Hinsicht zu den Zielen der 17. ACRP-Ausschreibung bei. ACRP-Ausschreibung bei. Im Einklang mit den Gesamtzielen wollen wir die Klimapolitik und die evidenzbasierte Politik in Österreich durch politische Empfehlungen (WP5), politikrelevante Forschung (WP3) mit Einbindung relevanter Stakeholder, z.B. durch Social Labs (WP4), und durch Kommunikationsaktivitäten und unsere Abschlussveranstaltung (WP5) unterstützen. Dies wird auch die Sichtbarkeit der Forschungsaktivitäten erhöhen. Bei der Veröffentlichung von Artikeln (WP5) und Forschungsdaten (WP3) setzen wir uns für Open Science ein.
Unsere Forschung wird von den folgenden Hauptforschungsfragen geleitet: (1) Auf welche Weise können SEECs den Fokus auf soziale Aspekte in der Energiewende stärken und eine vielfältigere Bevölkerung in diese einbeziehen? (2) Was sind die Triebkräfte und Hindernisse für ein Engagement in SEECS sowohl bei Gebern als auch bei Empfängern? (3) Inwieweit können SEECs energiearme Haushalte (Empfänger) in die Energiewende einbinden und wo liegen ihre Grenzen? (4) Welche politischen Maßnahmen und praktischen Aspekte sind erforderlich, um die Umsetzung von SEECs in Österreich zu fördern?