Abstract:
Geschlechtshormone sind spannende Botenstoffe, denn sie regulieren bei Wirbeltieren drei wichtige Prozesse: 1) die Ausdifferenzierung der Geschlechter, 2) die reproduktiven Funktionen und 3) jene physiologischen/psychologischen Prozesse, die Verhalten beeinflussen. Zusammenhänge von Hormonen und Sexualverhalten liegen auch bei Menschen nahe. Testosteron wird hauptsächlich von den Hoden produziert, zeigt aber entgegen verbreiteter Meinungen kaum Zusammenhänge mit sexuellem Interesse. Hingegen ist Testosteron sozial reaktiv und reagiert auf Statusherausforderungen, insbesondere im Kontext von Partnerwerbung, Beziehungsstatus und Elternschaft. Östrogen und Progesteron werden v.a. in den Eierstöcken produziert und beeinflussen zwar das sexuelle Interesse, nicht jedoch die menschliche Partnervorliebe oder sexuelle Attraktivität. Lars Penke diskutiert die Bedeutung dieser Befunde für Sexualität, Beziehungen und hormonelle Verhütung.
Zum Vortragsplakat
Im Anschluss an den Vortrag findet um 1930 Uhr die jährliche Generalversammlung der Steirischen Gesellschaft für Psychologie (StGP) statt, ebenfalls im HS 02.23.