Zunehmende Belastungen, vor allem im Berufsleben, tragen zu einem Anstieg psychischer Erkrankungen bei. Auch wenn das so genannte Burnout-Syndrom noch keine anerkannte medizinische Diagnose darstellt, kommen ÄrztInnen immer häufiger mit PatientInnen in Kontakt, die über ein Erschöpfungssyndrom berichten, das in Zusammenhang mit steigenden Anforderungen und schwindender Leistungsfähigkeit steht. Einen neuen Ansatzpunkt zur Linderung von Burnout-Symptomen könnte die Lichttherapie darstellen. Dazu wird am Institut für Psychologie der Karl-Franzens-Universität Graz intensiv geforscht. Für ihre Studie suchen die WissenschafterInnen noch ProbandInnen.
In der Depressionsbehandlung ist sie schon längst erfolgreich im Einsatz: die Lichttherapie. Vor allem in den Wintermonaten, wenn die Tage grauer und feuchter werden, fehlt es an Licht, das für Körper und Gemüt von wesentlicher Bedeutung ist. „Das Hormon Melatonin wird bei Dunkelheit vermehrt gebildet und drückt auf die Stimmung“, erklärt Mag. Daniela Bassa vom Institut für Psychologie der Uni Graz. Nicht alle Menschen reagieren gleich stark auf Lichtentzug. „Bei Personen, deren depressive Symptome vorrangig in der dunklen Jahreszeit auftreten, lässt sich die Symptomatik durch eine halbe Stunde Lichttherapie täglich deutlich verringern“, so Bassa.
Aufgrund der verschwimmenden Grenzen zwischen Burnout und Depression liegt die Vermutung nahe, dass Licht ähnlich positive Auswirkungen auf die Symptomatik bei Burnout-PatientInnen hat. Die aktuelle Studie soll Klarheit bringen. Interessierte, die an der Untersuchung teilnehmen möchten, können mit Hilfe des Burnout-Screening der Uni Graz selbst überprüfen, ob sie dafür in Frage kommen. Wer das Screening unter http://ww3.unipark.de/uc/licht/ ausfüllt, bekommt eine individuelle Rückmeldung.
Nähere Informationen zur Studie können unter 0650 65 32 885daniela.bassa(at)uni-graz.at angefordert werden.